Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)

Die Begriffe „Lese-Rechtschreib-Schwäche“, „umschriebene Lese-Rechtschreib-Schwäche“, „Lese-Rechtschreib-Störung“, „Legasthenie“ und weitere haben für viele Menschen die gleiche Bedeutung, weil sie oftmals auch offiziell nicht klar abgegrenzt sind und sie sogar regional unterschiedlich gebraucht werden.

Ich stütze mich bei der Verwendung der Begriffe auf den Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie (EÖDL) und den Dachverband Legasthenie Deutschland e.V. (DVLD).

Dabei ist mit der tatsächlichen Legasthenie (spezielle LRS) die „umschriebenen Lese-Rechtschreibschwäche“ der WHO gemeint:

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt nach dem internationalen Klassifikationsschema IC-10 eine „umschriebene Lese-Rechtschreibschwäche“ (LRS) vor, wenn folgende Kriterien NICHT ursächlich für die anhaltenden und eindeutigen Schwächen im Bereich der Lese- und Rechtschreibung sind:

  • Unterdurchschnittliche Intelligenz
  • Fehlende Beschulung
  • Psychische Erkrankung
  • Entwicklungsalter
  • Hirnschädigung

 
Pädagogische Definition:

„Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen (Sinneswahrnehmungen) anders empfindet als nicht legasthene Menschen, dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.
(Sie ergänzt:) Legasthene und dyskalkule Menschen haben eine besondere Informationsverarbeitung und dadurch bedingt eine besondere Lernfähigkeit, welche an die pädagogisch-didaktische Interventionsebene hohe Anforderungen stellt.“
(Astrid Kopp-Duller)

 

Eine Legasthenie (spezielle LRS) ist danach genetisch bedingt und somit angeboren. Die Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) ist aus den unterschiedlichsten Gründen (z.B. verpasster Unterricht wegen Krankheit, Konflikte mit Freunden, Todesfall in der Familie o.ä.) erworben.
Es ist wichtig, durch eine gezielte Diagnostik herauszufinden, ob eine Legasthenie oder eine LRS vorliegt, da sich dadurch die Art der Förderung ergibt. Liegt z.B. eine Legasthenie vor, wird man durch reines Üben nicht viel erreichen können.  

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